Lüftung

 

Energieeffiziente Häuser (z. B. Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser und vergleichbare Standards) haben durch eine bessere Dämmung der Gebäudehülle, dichte Fugen und das Vermeiden von Wärmebrücken niedrige Wärmeverluste. Unter diesen Voraussetzungen kann eine mechanische Lüftungsanlage die Verluste durch das Lüften reduzieren, von 10 – 15% bei einer Abluftanlage bis hin zu 75 – 90% bei einer Anlage mit Wärmerückgewinnung.

In Häusern mit Lüftungsanlagen dürfen die Fenster geöffnet werden, auch wenn viele Bewohner wegen der guten Luftqualität hierzu nur selten ein Bedürfnis verspüren. Die Anlagen saugen „verbrauchte“ und feuchte Luft in Bad-, Sanitär- und/oder Küchen ab, während die Frischluft in die Wohnräume geleitet wird.

Es gibt folgende Anlagen:Abluftanlagen. Die Abluft wird raumweise oder zentral mechanisch abgeführt. Die Zuluft erfolgt dezentral über Fenster oder Einströmöffnungen in den Wohnräumen. Feuchtegeregelte Anlagen sind besonders effizient.Zentrale Zu- und Abluftanlagen. Zu- und Abluft werden in einem Lüftungssystem für das gesamte Haus zentral geführt. Mit Filtern kann die einströmende Luft, z. B. von Pollen (Allergien), gereinigt werden.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Zu- und Abluftführung erfolgen zentral. Bis zu 90% der Wärme der Abluft wird auf die einströmende Frischluft übertragen. In Häusern mit niedrigstem Heizwärmebedarf können diese Lüftungsanlagen mit einer Kleinstwärmepumpe fast die komplette Heizfunktion mit übernehmen.

Gute Ventilatoren verbrauchen in Abluftanlagen weniger als 15 Watt (Jahresstrombedarf: 60 – 100 kWh) und in Anlagen mit Wärmerückgewinnung weniger als 45 Watt (Jahresstrombedarf: 140 – 200 kWh). Pro verbrauchter kWh Strom für die Ventilatoren müssen Lüftungsanlagen mindestens 5 kWh Wärme gewinnen, um zum Einsparen von Primärenergie beizutragen. Gute Anlagen schaffen zwischen 8 und 20 kWh Wärme. Wohngebäude mit Lüftungsanlagen haben schon viele Bewohner durch eine gleichbleibend gute Luftqualität, eingesparte Energie und Wohnkomfort überzeugt.